Während Menschen Gott um Beistand und Hilfe bitten, ihm Ehre und Dank im Gottesdienst erweisen, gerät ihnen etwas aus dem Blick: Abseits des Gottesdienstes und der Bitte um Beistand ruht ihr Wohlstand, ihre Sicherheit auf dem Leid und der Armut ihrer Mitmenschen. Prekäre Arbeitsverhältnisse, Schuldsklaverei und beschämende Wohn- und Hygienebedingungen sind in direkter Nachbarschaft zu finden.

Wie in kaum einem anderen Text der Bibel stellt Jesaja hier den Gottesdienst dem Alltag gegenüber, und fordert, gerade die zwischenmenschlichen Lebensverhältnisse an Gottes Maßstäben auszurichten. Ungerechte Preise, hingenommene Armut und Ausbeutung – hier muss sich etwas fundamental ändern! Nur dann können Menschen bei Gott Gehör finden, wenn sie auch ihre „zwischenmenschlichen Hausaufgaben“ erledigen. Der Gottesdienst im Alltag ist die Hauptsache, dort wird sichtbar, wem man dient. Und allzu oft ist es der eigene Vorteil.

Umkehr, Abkehr von Scheinheiligkeit und Fatalismus, ein soziales Gewissen entwickeln, das ist nach den Worten Jesajas an der Zeit. Auch bei uns ist noch lange keine Gerechtigkeit sichtbar, die Schere von arm und reich geht gerade wieder einmal weiter auseinander. Der Aufschrei über die unhaltbaren Zustände in der Fleischindustrie und das Entsetzen über Umgang mit Flüchtlingen im vermeintlichen Asyl Europa verklingen schon wieder. Unser hart erarbeiteter Wohlstand, unsere Sicherheit, sind an vielen Stellen auch Ergebnis eines harten Wettbewerbs, der Schwächere ausnutzt. Die Mechanismen sind aber kompliziert, die Lieferketten schwer zu durchblicken.

Dennoch: Worum wir Gott bitten, sollen wir unserem Nächsten nicht versagen. Und werden in der Passionszeit gewahr: Für uns geht Jesus nach Jerusalem, sein Leiden ist voller Liebe für die, die in der Nächstenliebe versagt haben, deren Gehorsam gegenüber Gottes Geboten ausblieb. Die Liebe Gottes für die Verlorenen und Schuldiggewordenen ruft zur Umkehr zur Gerechtigkeit.   

Nachdem sich in der ersten vollen Woche nach dem Epiphaniasfest Christ*innen aus Bad Salzuflen und Schötmar im Rahmen der „175. Allianzgebetswoche“ zum täglichen Gebet miteinander über Telefon und Internetvideo miteinander verbunden hatten, soll es in dieser Woche gleich weitergehen. Gemeinsam mit katholischen und freikirchlichen Christen wird vom 18. bis 22. Januar eingeladen zur Gemeinschaft im Rahmen der „Ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen“.

So wie Jesus für die Einheit gebetet hat, so beten Christ*innen weltweit für die Einheit der Christen in dieser dritten Januarwoche. Auch die ACK Bad Salzuflen lädt in diesem Jahr dazu ein, sich mittags im Rahmen einer Telefonkonferenz in der Zeit von 12 vor 12 bis 12 nach 12 zum Gebet zu versammeln. Pfr. Markus Honermeyer hat dafür einen Telefonkonferenzraum eingerichtet, der von Montag bis Freitag ab 11.45 Uhr angerufen werden kann. Die Telefonnummer ist: 026305029927, der zusätzlich erfragte Zugangscode lautet: 2750.

In der Allianzgebetswoche ab 10. Januar 2021 ist auch in Bad Salzuflen und Schötmar alles in diesem Jahr etwas anders. Die Gottesdienste und Präsenstreffen vor Ort sind aus Achtung vor der Gesundheit abgesagt. Das „Lebenselexier Bibel“, die Quelle von Glauben und Hoffnung am Jahresbeginn, ist aber auch auf andere Weise erfahrbar. Im 175. Jahr des Bestehens der internationalen „Allianzgebetswoche“ gehen die örtlichen Allianzgruppen neue Wege.

Anstelle der Abendtermine vor Ort ist die Einladung zum Innehalten im Tagesverlauf ausgesprochen. An jedem Werktag um 12 vor 12 ist mittags eine Telefonkonferenz vor dem Mittagsläuten und beim Abendläuten um 18 Uhr gibt es eine Videokonferenz. Alle Interessierten können sich so von zuhause oder unterwegs mit dem Handy, dem PC oder dem Festnetztelefon beteiligen. Pfr. Matthias Schmidt und Pfr. Markus Honermeyer moderieren die Zusammenkünfte über die Medien. Aber auch alle anderen können sich innerlich mit diesen Gebeten verbinden: Wer um 12 oder um 18 Uhr in der Stadt die Glocken hört, weiß: Zu dieser Zeit beten Menschen miteinander und füreinander. Wer dafür spezielle Anliegen hat, darf diese auch außerhalb der Zeiten vorab mitteilen.

Das Allianzmittagsgebet 2021 ist als Telefonkonferenz von Montag bis Freitag jeweils von 11.45 bis 12.15 Uhr anrufbar unter der Telefonnummer: 026305029927. Der zusätzlich erfragte Zugangscode lautet: 2750.

Das Allianzabendgebet 2021 ist als Videokonferenz von Montag bis Freitag jeweils um 18 Uhr anklickbar unter https://meet.zrh.init7.net/Allianzgebet2021. Weitere Informationen gibt es bei Pfr. Matthias Schmidt und bei Pfr. Markus Honermeyer aus Schötmar.

Ein besonderes Jubiläum steht am Donnerstag, 7. Januar an: Dann heißt es ein Jahr „Eat & Talk“! Anfang 2020 war die Veranstaltungsreihe der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren ins Leben gerufen worden. Die können sich zwar seit dem Beginn der Pandemie nicht mehr zum gemeinsamen Kochen und Unterhalten in der Begegnungsstätte treffen, aber sind dafür erfolgreich in einen digitalen Raum umgezogen.

Trotz Corona gab es so immer am ersten Donnerstag eines Monats leckeres Essen und spannende Gespräche in schöner Gemeinschaft – als Zoom-Videokonferenz mit Gästen und einem eigenen „Lieferdienst“. Dieses Mal sind wieder zwei spannende Gäste dabei: Jonas ist Deutscher und arbeitet in einem ostwestfälischen Weltkonzern, seine Frau Tiffy stammt aus Thailand und ist als Juristin und Englischlehrerin tätig. Die werdenden Eltern leben hauptsächlich in Lippe, sind aber auch regelmäßig in Singapur, und können von Mentalitätsunterschieden und globaler Verbundenheit erzählen.

Beginn ist um 19.30 Uhr, Infos und Anmeldung per Mail an eatandtalk@kirche-schoetmar.de.

Die evangelisch-reformierte Kilianskirche in Schötmar wird – trotz Corona-Pandemie – über die Weihnachtsfeiertage bis zum 10. Januar 2021 geöffnet sein. An allen Werktagen kann in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr die wunderschöne Weihnachtskrippe, von Hand im westfälischen Stil erarbeitet, besichtigt werden. Zu den sonst üblichen Gottesdienstzeiten werden in unregelmäßigen Abständen Lesungen gehalten werden und es wird Orgelmusik erklingen. Mitglieder des Kirchenvorstandes und die Pfarrer werden für seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung stehen.

Vor allem am Heiligen Abend (14 bis 20 Uhr) sowie zu den üblichen Gottesdienstzeiten wird die Kilianskirche Schötmar geöffnet sein. Die Präsenzgottesdienste in der Zeit bis zum 10. Januar, also auch an Weihnachten, sind – der dringenden Empfehlung der Lippischen Landeskirche folgend – abgesagt. Weitere Informationen und Angebote folgen hier auf unserer Website.

Herzliche Einladung und Gottes Segen – vor allem Gesundheit für das neue Jahr 2021 – wünscht Ihnen

Der Kirchenvorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar

An diesem Sonntag, dem Abend des 3. Advent, lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bad Salzuflen zu einer besonderen Andacht um 18 Uhr in die Kilianskirche in Schötmar ein.

Seit längerer Zeit, zunächst in England und den USA, ist der weltweite Gedenktag für verstorbene Kinder entstanden, im angelsächsischen Raum der „worldwide candle lighting day“. Ein Licht entzünden, das ist nicht viel. Es kann aber ein Zeichen sein gegen innere und äußere Dunkelheit, gegen das Vergessen und für die Solidarität mit Trauernden.

Der Gedanke des „worldwide candle lighting day“ will die weltweite Verbundenheit zwischen und mit den Eltern verstorbener Kinder ausdrücken, indem in allen Ländern von 19 bis 20 Uhr ein Licht ins Fenster gestellt wird und so eine ununterbrochene Lichter-Strecke sich um den Erdball zieht. Jeder darf auch zu Hause sein Gedenken mit einem Licht ausdrücken, dass an diesem Tag von 19 bis 20 Uhr durchs Fenster leuchtet. Das Gedenken soll die vielfältigen Schicksale von verstorbenen Kindern einschließen.

Wir möchten mit den Worten und Klängen der Andacht Raum geben für das persönliche Gedenken, für Trauer und Wertschätzung. Zugleich wollen wir als christliche Gemeinde hier und weltweit bekennen, dass wir Gottes Trost füreinander erwarten, und das Licht in der Hoffnung auf Jesus Christus entzünden, der als Kind in unsere Welt kam.

Zum letzten Mal in diesem Jahr findet am Donnerstag, 3. Dezember „Eat and Talk“, das Angebot der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren, statt – leider erneut „nur“ virtuell und aufgrund der aktuellen Situation auch ohne gemeinsames „Eat“, aber dafür wieder mit einem interessanten „Talk“-Gast. Dr. Victor Anoka ist Vikar der katholischen Gemeinde St. Kilian Schötmar und Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Echidime“.

Die Hilfsorganisation engagiert sich seit Jahren für die Schulbildung und weitere Entwicklungsprojekte in seinem Heimatland Nigeria, in dem mehr als jeder zweite Einwohner in großer Armut lebt. Das Wort „Echidime“ aus der im Süden Nigerias gesprochenen Igbo-Sprache bedeutet frei übersetzt „Hoffnung für die Zukunft“. In der Gesprächsrunde, das als Zoom-Meeting stattfinden wird, wird er über sich und die Arbeit seines Vereins berichten. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Infos und Anmeldung per Mail an eatandtalk@kirche-schoetmar.de.

Dr. Katharina Kleine Vennekate ist am Donnerstag, 5. November bei „Eat and Talk“, dem Angebot der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar für alle jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren, zu Gast. Sie ist Hochschulpfarrerin der Evangelischen Studierendengemeinde Detmold/Lemgo und war in diesem Jahr Bürgermeisterkandidatin in Lemgo. 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, hat sie einen jungen Geflüchteten aus Afghanistan in ihre Familie aufgenommen, der mittlerweile eine Ausbildung zum Gesundheitspfleger absolviert.

Gemeinsam mit ihrem Pflegesohn Farhad Hashimi und dessen Arbeitskollegen Mazin, der aus Syrien gekommen ist, wird sie in der Gesprächsrunde, das als Zoom-Meeting stattfindet, zu Gast sein und über die Phase des Ankommens, aber auch den schwierigen Einstieg in Schule und Beruf berichten. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Infos und Anmeldung per Mail an eatandtalk@kirche-schoetmar.de

In der Pogromnacht vor 82 Jahren wurden auch in Bad Salzuflen und Schötmar die Synagogen zerstört. Der Bad Salzufler Ratschlag erinnert daran am Montag, 9. November um 18 Uhr mit einer Gedenkfeier am Mahnmal in der Mauerstraße, an der sich auch Bürgermeister Dirk Tolkemitt und die Musikerin Anja Vehling (Oboe) beteiligen werden.

Die Reichspogromnacht markierte einen vorläufigen Höhepunkt in der staatlich gelenkten Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung und mündete später in die Schoah, die systematische Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Dass Antisemitismus aber nicht allein ein Phänomen des Nationalsozialismus ist, ist Thema eines Impulses zweier Theologen, die ebenfalls an der Gedenkfeier beteiligt sind. Unser Prädikant und Kirchenältester Jan Christian Pinsch und seine Kollegin Stephanie Lerke – beide sind als Lehrende am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn tätig – zeigen auf, dass Judenfeindschaft auf eine lange Tradition insbesondere auch in der Geschichte der beiden großen christlichen Kirchen zurückblickt.

Neben der Auseinandersetzung mit antijüdischen Ausgrenzungsstereotypen des Mittelalters machen sie deutlich, wie auch Martin Luthers Verhältnis zum Judentum von der grundsätzlichen Judenfeindschaft seiner Zeit geprägt war und schließlich zu seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ führte, deren Erbe die Kirchen der Reformation bis heute belastet. Ein urspünglich geplanter Vortrag der beiden Theologen im direkten Anschluss in der Liebfrauenkirche musste leider aufgrund der Pandemiesituation abgesagt werden.

Ein Krimiautor, der einmal Pastor war, ist am Donnerstag, 22. Oktober um 19 Uhr am Kirchplatz in Schötmar zu Gast. Im Rahmen der „Streiflichter“-Reihe der Buchhandlung Lesezeichen liest Manfred Brüning aus Apen in der Kilianskirche aus seinen „Oldenburg-Krimis“.

Spannende Geschichte zu erzählen, hat Manfred Brüning in der Jugendarbeit verschiedener Kirchengemeinden geübt. Da ging es noch nicht um Mord und Menschenhandel, Obdachlosigkeit oder Rache, aber immer schon um Spannung und ein paar gute Gedanken. Als Gemeindepastor kam er dann mit Menschen in Kontakt, die in ihrem Leben Böses erlitten oder getan hatten. Ihre Erfahrungen waren Anlass und Antrieb für seine „Oldenburg-Krimis“, in denen er Kriminalhauptkommissar Adi Konnert und sein Team Verbrechen aufklären lässt.

Veranstalter sind der Christliche Bücherverein und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar. In der Kirche können sich die Besucher weiträumig verteilen, zudem ist das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung auch auf den Plätzen Pflicht. Auf Snacks und Getränke wird dieses Mal verzichtet. Der Eintritt ist frei, im Anschluss können die Bücher des Autors erworben werden.