Dr. Katharina Kleine Vennekate ist am Donnerstag, 5. November bei „Eat and Talk“, dem Angebot der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schötmar für alle jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren, zu Gast. Sie ist Hochschulpfarrerin der Evangelischen Studierendengemeinde Detmold/Lemgo und war in diesem Jahr Bürgermeisterkandidatin in Lemgo. 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, hat sie einen jungen Geflüchteten aus Afghanistan in ihre Familie aufgenommen, der mittlerweile eine Ausbildung zum Gesundheitspfleger absolviert.

Gemeinsam mit ihrem Pflegesohn Farhad Hashimi und dessen Arbeitskollegen Mazin, der aus Syrien gekommen ist, wird sie in der Gesprächsrunde, das als Zoom-Meeting stattfindet, zu Gast sein und über die Phase des Ankommens, aber auch den schwierigen Einstieg in Schule und Beruf berichten. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Infos und Anmeldung per Mail an eatandtalk@kirche-schoetmar.de

In der Pogromnacht vor 82 Jahren wurden auch in Bad Salzuflen und Schötmar die Synagogen zerstört. Der Bad Salzufler Ratschlag erinnert daran am Montag, 9. November um 18 Uhr mit einer Gedenkfeier am Mahnmal in der Mauerstraße, an der sich auch Bürgermeister Dirk Tolkemitt und die Musikerin Anja Vehling (Oboe) beteiligen werden.

Die Reichspogromnacht markierte einen vorläufigen Höhepunkt in der staatlich gelenkten Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung und mündete später in die Schoah, die systematische Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Dass Antisemitismus aber nicht allein ein Phänomen des Nationalsozialismus ist, ist Thema eines Impulses zweier Theologen, die ebenfalls an der Gedenkfeier beteiligt sind. Unser Prädikant und Kirchenältester Jan Christian Pinsch und seine Kollegin Stephanie Lerke – beide sind als Lehrende am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn tätig – zeigen auf, dass Judenfeindschaft auf eine lange Tradition insbesondere auch in der Geschichte der beiden großen christlichen Kirchen zurückblickt.

Neben der Auseinandersetzung mit antijüdischen Ausgrenzungsstereotypen des Mittelalters machen sie deutlich, wie auch Martin Luthers Verhältnis zum Judentum von der grundsätzlichen Judenfeindschaft seiner Zeit geprägt war und schließlich zu seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ führte, deren Erbe die Kirchen der Reformation bis heute belastet. Ein urspünglich geplanter Vortrag der beiden Theologen im direkten Anschluss in der Liebfrauenkirche musste leider aufgrund der Pandemiesituation abgesagt werden.

Ein Krimiautor, der einmal Pastor war, ist am Donnerstag, 22. Oktober um 19 Uhr am Kirchplatz in Schötmar zu Gast. Im Rahmen der „Streiflichter“-Reihe der Buchhandlung Lesezeichen liest Manfred Brüning aus Apen in der Kilianskirche aus seinen „Oldenburg-Krimis“.

Spannende Geschichte zu erzählen, hat Manfred Brüning in der Jugendarbeit verschiedener Kirchengemeinden geübt. Da ging es noch nicht um Mord und Menschenhandel, Obdachlosigkeit oder Rache, aber immer schon um Spannung und ein paar gute Gedanken. Als Gemeindepastor kam er dann mit Menschen in Kontakt, die in ihrem Leben Böses erlitten oder getan hatten. Ihre Erfahrungen waren Anlass und Antrieb für seine „Oldenburg-Krimis“, in denen er Kriminalhauptkommissar Adi Konnert und sein Team Verbrechen aufklären lässt.

Veranstalter sind der Christliche Bücherverein und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar. In der Kirche können sich die Besucher weiträumig verteilen, zudem ist das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung auch auf den Plätzen Pflicht. Auf Snacks und Getränke wird dieses Mal verzichtet. Der Eintritt ist frei, im Anschluss können die Bücher des Autors erworben werden.

Mit einem interessanten Gast geht „Eat and Talk“, das Angebot der evangelisch-refomierten Kirchengemeinde Schötmar für alle jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren, am Donnerstag, 1. Oktober in die nächste Runde. Daniel Schmidt lebt in dem vermeintlichen Spannungsfeld, zugleich Gamer und Christ zu sein. Der 28-Jährige spielt am liebsten strategische Shooter, ist aber auch immer für die Diskussion theologischer und philosophischer Fragen zu haben.

Er ist erster Vorsitzender des Main Quest Ministries e.V. und leistete als Leiter der Game Church Deutschland internationale Pionierarbeit, zudem wirkt er als Beiratsmitglied bei return – Fachstelle für Mediensucht in Hannover mit und studiert Erziehungswissenschaft in Bielefeld. Als freiberuflicher Referent bietet er Workshops für Eltern und Jugendliche an, um Grundsätze gesunder und erfolgreicher Medienerziehung zu vermitteln und Chancen und Gefahren der Medien zu reflektieren.

An dem Abend, der als Zoom-Meeting stattfinden wird, spricht Daniel Schmidt unter dem Titel „Gaming und der Sinn des Lebens“ über seinen bisherigen Lebensweg. Beginn ist um 19.30 Uhr mit einem gemeinsamen Essen, das vorab pünktlich zum Start von den Veranstaltern an angemeldete Teilnehmer ausgeliefert wird. Das Gespräch mit Daniel Schmidt startet dann um 20 Uhr.

Infos und Anmeldung per Mail an eatandtalk@kirche-schoetmar.de

Ganz besondere Bilder sind aktuell in der Begegnungsstätte zu sehen. Degol Samuel, 24 Jahre alt, zeigt neben weiteren eriträischen Künstlern, die in Lippe Zuflucht gefunden haben, seine Werke. Als Teenager floh er vor dem autoritären Regime aus seinem Heimatland und lebt seit eineinhalb Jahren in Bad Salzuflen. Die Ausstellung wird am Freitag, 11. September um 18 Uhr mit einem „Eritrea-Abend“ eröffnet. Anschließend sind die Bilder donnerstags und freitags von 13.30 bis 17.30 Uhr während der Öffnungszeiten des „Cafés am Kirchplatz“ zu besichtigen.

Wenn er über seine Kindheit spricht, wird Degol Samuel wehmütig. Es sei eine glückliche Zeit gewesen, als jüngstes von sieben Kindern unter seiner gütigen Mutter aufzuwachsen, auch wenn der Vater bereits verstarb, als er gerade einmal vier Jahre alt gewesen war. Seine Heimat war Asmara, die Hauptstadt Eritreas. Klar, dass er sie auch auf einem seiner Bilder verewigt hat. Es zeigt den Turm einer Kirche im romanisch-lombardischen Baustil, den man so im Nordosten Afrikas vielleicht nicht erwartet hätte. Sie stammt aus der Zeit, als Eritrea ein halbes Jahrhundert, bis 1941, lang italienische Kolonie war.

Seit 1993 ist das Land unabhängig, doch Präsident Isayas Afewerki regiert autoritär in einem Ein-Parteien-System mit brutaler Militärgewalt. „Als Jugendlicher hat man immer Angst davor, bei einer Passkontrolle vom Militär mitgenommen zu werden“, erklärt Degol Samuel. Als die Angst immer größer wurde, floh er mit einem Freund über die Grenze nach Äthiopien, doch im Sudan wurden sie getrennt. In Libyen verharrte er drei Tage ohne Wasser in der Wüste, kam ins Gefängnis und musste Zwangsarbeit leisten. Doch wie durch ein Wunder überlebte er und erreichte schließlich Italien. Im Sommer 2018 kam er dann nach Deutschland, über Gießen, Bochum, Bielefeld und Münster führte der Weg nach Bad Salzuflen, wo er seit März 2019 in einer Wohngemeinschaft lebt.

Hier entdeckte Degol Samuel seine Leidenschaft für das Malen. Über das Sozialamt entstand ein Kontakt zu Dorothea Senz-Ndiaye, die stellvertretende Sprecherin des Bad Salzufler Ratschlags für Vielfalt, Toleranz und Respekt. Die suchte eigentlich einen afrikanischen Musiker für die „Interkulturelle Woche“ im September 2019, doch zeigte sich sehr beeindruckt, als sie Degol Samuels Werke sah. Und so präsentierte er seine ersten beiden Bilder auf dem Eröffnungsabend der Veranstaltungswoche im Foyer des Rathauses.

Dorothea Senz-Ndiaye, die ihn bis heute begleitet und unterstützt, kam wiederum mit Pfarrer Matthias Schmidt ins Gespräch, der regelmäßig Ausstellungen in der Begegnungsstätte Schötmar veranstaltet, wo nun also Degol Samuels Werke zu sehen sein werden. Mittlerweile sind neun Bilder fertiggestellt, drei weitere sind in Arbeit. Er hofft, sie bis zur offiziellen Eröffnung am 11. September vollenden zu können. Typische Themen seiner Bilder sind die Menschen, Kultur und Natur in Afrika. Er betont die positiven Dinge, denn sie will er in guter Erinnerung behalten. „Hinzu kommt, dass die Menschen in Europa oft negative Bilder von Afrika im Kopf haben“, meint er. „Ich möchte hingegen, dass sie auch die Tradition und Schönheit in meiner Heimat kennenlernen.“ Gerade arbeitet er an dem Bild einer Schauspielerin aus seiner Heimat. Sie ist festlich gekleidet und trägt ihr Kind, so ist es in Eritrea üblich, nicht vorne, sondern auf dem Rücken.

Degol Samuel malt mit dem Pinsel Acryl auf Leinwand. Er hat es nie professionell gelernt, aber es bereitet ihm viel Freude. Er weiß aber auch, dass es schwierig ist, von Kunst zu leben. Aktuell besucht er den B2-Sprachkursus und sucht nach einem Ausbildungsplatz: Schreiner, Maler, Fliesenleger – Hauptsache handwerklich. Degol Samuel will anpacken. In Deutschland konnte er den lange unterbrochenen Kontakt zu seiner Familie wiederherstellen. Seine Mutter, zwei Schwestern und ein Bruder leben noch in Asmara, einmal im Monat können sie telefonieren. „Das ist immer sehr schön, aber danach fühle ich mich tagelang anders“, berichtet er. „Zuhause zu sein fehlt mir, ich vermisse meine Heimat. Ich denke ständig daran, wie es war mit meiner Mutter.“ Doch seine Gegenwart, und hoffentlich auch seine Zukunft, ist in Bad Salzuflen. „Als Kind hat man so viele Wünsche, aber die Erfüllung ist schwierig“, erklärt Degol Samuel. „Jetzt möchte ich einfach nur ein ganz normales Leben führen.“

Ein Abend voller „Sommerklänge im Garten“ findet am Freitag, 17. Juli um 19 Uhr am Kirchplatz in Schötmar statt. Im Rahmen der „Streiflichter“-Reihe der Buchhandlung Lesezeichen sind Claudia und Thorsten Kosakewitsch, bekannt als „C & T – Musik aus Lemgo“, zu Gast. Neben der Musik gibt es eine Lesung sommerlicher Texte.

Claudia und Thorsten Kosakewitsch begeistern seit Jahren mit ihren Darbietungen, die von Schlagern über Jazz bis hin zu Evergreens reichen und auf akustischer Gitarre und Saxophon gespielt werden. Auch der eine oder andere aktuelle Hit wird im Garten der Begegnungsstätte zu hören sein. Bei Regen findet die Veranstaltung in der Kilianskirche statt, sodass die notwendigen Abstände in jedem Fall eingehalten werden können.

Veranstalter sind der Christliche Bücherverein Schötmar und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar, in der Pause werden Getränke und Snacks angeboten. Der Eintritt ist frei.

Ein Freiluftgottesdienst findet am Sonntag, 21. Juni im Umweltzentrum Heerser Mühle statt. Beginn ist um 10 Uhr. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Schötmar-Knetterheide, die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wülfer-Knetterheide und die Freie evangelische Gemeinde Bad Salzuflen-Schötmar laden gemeinsam ein.

In einem zwölftägigen Kursus sind von August bis Februar zwölf Ehrenamtliche für den Dienst der Notfallseelsorge ausgebildet worden. Die Erwachsenenbildung der Lippischen Landeskirche hatte dafür ein Kolloquium zusammengestellt. Unter der Leitung von Andreas Gronemeier wurden von wechselnden Dozenten Themen wie die Begleitung von Angehörigen bei einem plötzlichen Todesfall, einem tragischen Unfall oder einem Suizid behandelt. Die Teilnehmer wurden in Gesprächsführung in Krisensituationen und in der Traumalehre geschult. Neben weiteren Themen wurden auch Besonderheiten bei Einsätzen mit Kindern und anderen Religionen vermittelt.

Die theoretischen Inhalte wurden mit vielen Praxisbeispielen lebhaft vermittelt. Ab der zweiten Hälfte des Kurses konnten die Teilnehmenden schon mit erfahrenen Notfallseelsorgenden in den Einsätzen hospitieren. Dann konnten auch selbst erlebte Einsatzszenarien in den Unterricht mit einfließen. Der Kursus wurde von allen Teilnehmer erfolgreich abgeschlossen. Nun wurden sie am 14. Juni in einem Festgottesdienst in der Kilianskirche Schötmar mit dem Segen Gottes in den Dienst entsandt. Nach dem Einsegnungsgottesdienst stellten sie sich kurz auf Abstand ohne Mundnasenschutz für ein Foto auf.

Ein neuer Kursus ist bereits gestartet. Die ersten Einheiten fanden in Form eines Webinares statt. Weitere Veranstaltungen finden unter der Einhaltung der Hygienevorschriften statt.

Das nächste Abendgebet im Einklang findet am Donnerstag, 18. Juni um 19 Uhr in der Kilianskirche Schötmar statt. Rainer Meyer-Arend wird das Abendgebet mit besinnlicher Musik für Flügelhorn-Solo bereichern. Die Besucher sind wieder eingeladen, die Kirche mit mehrstimmigem summenden Klang zu füllen, und zusammenzukommen in der Stille, im Klang und im Gebet.

Auch wenn es vor den Sommerferien keine Proben von Chören gibt, die Musik soll nicht schweigen und Gottesdienste dürfen auf jeden Fall gefeiert werden, wenn die entsprechenden Abstände eingehalten und Hygieneschutzregeln beachtet werden. Kirchenmusikerin und Sopranistin Uta Singer lädt für drei Donnerstage im Juni und zwar am 4. Juni, am 18. Juni und am 25. Juni, jeweils auf 19 Uhr zu sommerlichen Abendgebeten in die große evangelisch-reformierte Kilianskirche Schötmar ein.

„Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.“ – Ein Kanon mit diesem Text kommt in den Sinn. Die Worte laden dazu ein still zu werden, demutsvoll
zu schweigen und aufzuhorchen, und zwar mit dem Herzen, und schließlich in sich selbst Frieden zu finden. Der Text entstammt den Worten eines Benediktinermönchs aus Nursia. Tatsächlich ist diese Haltung eine kostbare Voraussetzung für einen innigen Gesang, bei dem Körper und Seele Resonanzraum für den jeweils ganz eigenen Klang werden. Diesen Klang können Menschen nicht außerhalb ihres Selbst finden.
Aus der Stille heraus werden dann die Töne wahrnehmbar, besonders die leisen, die wie ein Keim die Kraft des starken und nach außen strahlenden Tones in sich tragen. Diesen Keim können Singende im Summen spüren, in der Resonanz, die im besten Falle im ganzen Körper zu vibrieren beginnt. Gerade in der momentanen Situation soll das im gemeinsamen Treffen als Weg nach innen erforscht werden.

Interessanterweise steht diese in sich gekehrte Haltung im Gegensatz zu dem, was die Natur gerade anbietet: einen strahlenden, sprießenden und überschwänglichen Frühling, der in vollem Reichtum nach außen drängt. Diesen Zustand besingen zahllose Lieder, und wenn Menschen nicht ganz abgekoppelt von ihrer Umgebung leben, spüren alle doch den Drang des frühlingshaften Aufbrechens. Das Wochenlied für den ersten Gottesdienst nach dem Stillstand am 3. Mai war „Gott gab uns Atem, damit wir leben“. Gerade der Atem ist es, der gesunden lässt und Körper und Geist belebt. Das Vertrauen in den eigenen Atem und die Lebenskraft, die sich aus dem Atem speist, sollte sich niemand ausreden lassen. Enge und Verängstigung könnten die Folge sein. Doch gemeinsames Singen und Beten, und auch das Schweigen verleihen den Menschen Halt und Widerstandskraft. Nicht zufällig heißt es im 150 . Psalm „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!“, weil es dieses Loben im Hier und Jetzt hält und ihm eine gemeinsame Stimme gibt. All das wird Ausdruck und kräftigende Liebeserklärung an die Schönheit des Lebens und an die Schöpfung.

Melodien im Herzen und auf den Lippen dürfen darum nicht verstummen. Im Gegenteil: Sie sollen reichlich Raum bekommen. Darum die Einladung in die Kilianskirche zum gemeinsamen Schweigen und Hören, zum Beten und Summen.

Im Rahmen der „Abendgebete im Einklang“ werden sie gesät werden, die Samenkörner in Form von gesummten Liedern und Melodien. Samenkörner, die später dann summend auf der Straße und singend zuhause aufgehen dürfen. (Uta Singer)