Die Begegnungsstätte
Das älteste Haus Schötmars
Laut der alten Inschrift über dem Torbogen Schloßstraße 29 hat Veldtscherer Johan Holman dieses Haus 1588 erbauen lassen. Der CVJM und die Jugendarbeit der Gemeinde, der Kinderschutzbund, das Frauenkulturcafe, aber auch zahlreiche private Gäste haben die Räumlichkeiten immer wieder mit Leben gefüllt. Das Standesamt nutzt das älteste Haus Schötmars als Außenstelle und zahlreiche Brautpaare konnten auf diese Weise am Trauort Schötmar in ihre Ehe starten. Aber auch das Nachbarhaus von 1591 (früher Schloßstr. 27) ist sehr sehenswert. Seit 2013 gibt es dort das „Cafe am Kirchplatz“ in dem donnerstags und freitags die Gastfreundlichkeit eines ehrenamtlichen Cafeteams erlebt werden kann.
Was für Häuser insgesamt gilt, das gab es auch bei der Entstehung der Begegnungsstätte Schötmar zu bedenken. Bei fast jedem historischen Gebäude gibt es bei der Sanierung Überraschungen und nicht immer sind diese für den Bauherren angenehm. Bislang unbekannte schwere Schäden aber auch kostbare Entdeckungen ziehen höhere Kosten oder Einschränkungen in der Umsetzung von baulichen Maßnahmen nach sich. Auch bei der Renovierung der alten Häuser der heutigen Begegnungsstätte gab es zwischen 2000 und 2002 solche Funde. Das alte Traufgassenpflaster ist seither unter Glas zu sehen, obwohl man dort damals eigentlich eine Fußbodenheizung einbauen wollte. Auf die Freilegung alter Wandmalereien musste aus Kostengründen verzichtet werden. Hinter zwei Plexiglasscheiben können Ausschnitte davon aber in der alten Ratsstube besichtigt werden. Einmalig in ganz Norddeutschland ist die alte Einbaumwendeltreppe in der Kamindeele.
Durch die Sanierung des früheren Hauses der Färberei Knollmann und die Verbindung mit dem früheren Haus von Schuster Rulle wurde unter der Leitung von Architekt Gerhard Schröder so ein einzigartiges Ensemble geschaffen. Übrigens: Bis 1813 konnte man von der früheren Chaussee mit dem Wagen in das älteste Haus Schötmar hineinfahren. Als vor genau 200 Jahren die Verbindungsstraße ausgebaut und damit zugleich auf ein niedrigeres Niveau abgesenkt wurde, musste der Zugang zum ältesten Haus über eine Treppenanlage ermöglicht werden. Der Höhenunterschied ist an der heutigen Schloßstraße noch gut zu erkennen, die ihren früheren Namen Lange Straße mit der Gemeindereform verloren hat, weil es auch in Bad Salzuflen eine Lange Straße gibt.
Cafe am Kirchplatz
Im kleineren Haus der Begegnungsstätte gibt es hinter und über der Küche das „Cafe am Kirchplatz“, das von Ehrenamtlichen an jedem Donnerstag und Freitag von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet ist. Die Erlöse sind für gemeinnützige Zwecke bestimmt. Wer das Cafe in der Begegnungsstätte besucht, kann zugleich alle historischen Räume besichtigen, deren Geschichte vor Ort zu studieren sind.